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MARIANISCHE PRIESTERBEWEGUNG

GESCHICHTE DER BEWEGUNG

Am 8. Mai 1972 nimmt Don Stefano Gobbi an einer Wallfahrt nach Fatima teil.  Er befindet sich in der Erscheinungskapelle, um für einige Priester zu beten, die nicht nur ihre persönliche Berufung verraten, sondern versuchen, sich in Vereinigungen zu organisieren, die der Autorität der Kirche entgegengesetzt sind.
 

Eine innere Kraft drängt ihn, dem Unbefleckten Herzen Mariens zu vertrauen.  Die Muttergottes wählt ihn als ihr bescheidenes Werkzeug, um all jene Priester zu sammeln, die ihre Aufforderung annehmen: sich ihrem Unbefleckten Herzen weihen, entschlossen mit dem Papst und der mit ihm vereinten Kirche verbunden bleiben und die Gläubigen in den sicheren Zufluchtsort ihres mütterlichen Herzens führen.

 

So kann sich eine große Schar bilden, die sich in allen Teilen der Welt verbreitet, die aber nicht durch menschliche Propagandamittel, sondern durch übernatürliche Kraft gesammelt wird, die aus der Stille, aus dem Gebet, dem Leiden und der standhaften Treue gegenüber den eigenen Pflichten entspringt.  Don Stefano bat die Muttergottes um ein kleines Zeichen der Bestätigung, das sie ihm vor Ende desselben Monats in der Verkündigungsbasilika von Nazaret gab.

Storia del Movimento
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Der Ursprung der Marianischen Priesterbewegung geht auf diese einfache innere Inspiration zurück, die Don Stefano beim Gebet in Fatima hatte.

Was sollte nun konkret geschehen?

Ein bescheidener Anfang wurde schon im Oktober desselben Jahres durch die freundschaftliche Begegnung von drei Priestern, die im Gebet zusammenkamen, in der Pfarrgemeinde Gera Lario (Como) gemacht.  Einige katholische Zeitungen und Zeitschriften berichteten über die Bewegung.

Im März 1973 zählte die Bewegung etwa vierzig eingeschriebene Priester.  Im September desselben Jahres fand in San Vittorino bei Rom die erste Zusammenkunft in Italien statt, an der 25 der damals 80 eingeschriebenen Priester teilnahmen.

Im Jahr 1974 begannen die ersten Zönakel des Gebets und der Brüderlichkeit von Priestern und Gläubigen.  Sie verbreiteten sich nach und nach in Europa und in allen Teilen der Welt.  Bis Ende 1995 hat der Gründer, Don Stefano Gobbi, mehrmals die fünf Kontinente besucht, um Regionalzönakel zu halten.  Dazu hat er gut 900 Flüge und zahlreiche Reisen mit dem Auto und der Bahn unternommen, 2.210 Zönakei gehalten, davon 1.015 in Europa, 840 in Amerika, 97 in Afrika, 116 in Asien und 142 in Ozeanien.

Das stellt einen Beweis dar, wie sich die Bewegung in diesen Jahren überall wunderbar verbreitet hat.

 

Die Marianische Priesterbewegung konnte sich fast unmerklich in außergewöhnlicher Weise ausbreiten.

In beinahe allen Ländern Europas, Amerikas, Asiens, Afrikas und Ozeaniens gibt es inzwischen verantwortliche Priester, die beauftragt sind, die Anmeldungen zu sammeln und Zönakeln zu bilden. Sie sind auch damit betraut, die Regional- und Diözesanverantwortlichen zu ernennen und dafür zu sorgen, dass der Geist der Bewegung treu bewahrt wird.

Wegen der Selbständigkeit, die den Zentren (Sekretariaten) der einzelnen Länder gelassen wird, ist es schwierig, die genaue Mitgliederzahl der MPB anzugeben.

Dies ist nicht so wichtig, denn es handelt sich bei der MPB um eine Gesinnung, eine geistige Haltung, die sich der äußeren Kontrolle entzieht und sich nur in dem Maß verwirklicht, als jedes Mitglied seine Weihe an Maria täglich zu leben sucht.

Nach den schriftlichen Anmeldungen gehören zur MPB etwa vierhundert Bischöfe und über hunderttausend Priester aus dem Diözesanklerus und aus den verschiedenen Orden und Kongregationen.

Da für Brüder und Schwestern der Orden und Kongregationen und für Laien in manchen Ländern keine regelrechte Anmeldung vorgesehen ist, läßt sich - auch nicht annähernd eine Zahl angeben, schätzungsweise handelt es sich um Millionen, die dem »Helferkreis der Marianischen Priesterbewegung« angehören.

Ma la stessa iscrizione non è che un’adesione per poter essere conosciuti e contattati, per ritrovarsi in Cenacoli di preghiera, per aiutarsi reciprocamente a vivere lo spirito del MSM.

Darüber hinaus gibt es eine beträchtliche Anzahl von sympathisierenden Priestern.  Sie sind der Bewegung noch nicht beigetreten, zeigen jedoch auf verschiedene Weise und bei verschiedensten Anlässen ihre Solidarität.  Wenn sie im Geist der Bewegung leben, tun sie bereits das Wesentliche, auch wenn sie in keiner Mitgliederliste stehen.

Trotz der großen Zahl der Priester, die zur Bewegung gehören, kann es vorkommen, dass benachbarte Mitbrüder nicht um ihre Zugehörigkeit zur Bewegung wissen.  Dies gilt besonders für Gegenden, in denen die Bewegung erst im Entstehen ist. Die Gründe dafür sind: die minimale Organisation, die eines ihrer Merkmale bleiben wird, ebenso eine gewisse Zurückhaltung, die nicht leicht Mitgliederverzeichnisse und Adressen an jeden gibt, der sie anfordert.  Handelt es sich doch um eine geistige Entscheidung, um eine überwiegend innere Verpflichtung des einzelnen. Dennoch erlebt man die wunderbare Tatsache: Die Muttergottes bewirkt durch die Zönakel des Gebetes und der Brüderlichkeit, dass die Priester sich gegenseitig kennenlernen, einander helfen, einander wie Brüder lieben und im ganzen Klerus zu einer Kraft des Zusammenhalts werden.

Mit einem tiefen Glaubensakt an die Gemeinschaft der Heiligen wollen wir uns an jene Priester erinnern, die uns schon in das ewige Leben vorangegangen sind.  Sie bleiben für uns weiterhin »aktive Mitglieder«, die uns stets nahe sind.  Unter ihnen finden sich einige Kardinäle. Der erste Kardinal, der der Bewegung beitrat, war Giacomo Lercaro, Erzbischof von Bologna.  Wir erinnern uns an die heimgegangenen Bischöfe, so an Msgr.Joao Venancio Pereira, Bischof von Leiria und Fatima, der 1973 Mitglied wurde und 1985 starb, an nunmehr über fünftausend Priester.  Durch ein intensives Apostolat oder geduldig ertragene Krankheit haben sie ihren letzten Lebensjahren dadurch höheren Wert verliehen, dass sie die Einladung der Muttergottes zur Marianischen Priesterbewegung angenommen und gelebt haben.

Gerne denken wir an den Selig P. Gabriele Allegra, einen bekannten Bibelkenner und Übersetzer der Heiligen Schrift ins Chinesische.  Sein letztes Bemühen war die Übersetzung des Buches: „An die Priester, die vielgeliebten Söhne der Muttergottes" ins Chinesische.

In ihrer raschen und umfassenden Ausbreitung stieß die Marianische Priesterbewegung auf geringere Schwierigkeiten, als man befürchten hätte können.  Da ihr wesentliches Merkmal

die Treue zur Kirche und der Gehorsam der rechtmäßigen Autorität gegenüber ist, konnte sich die Bewegung dort, wo sich vor allem die Bischöfe entgegenkommend und ermutigend zeigten, leichter ausbreiten.  

Mehr Geduld war an jenen Orten erforderlich, wo sich die Obrigkeit ratlos oder gleichgültig zeigte.

Vor allem in der Führung »ihrer« Bewegung erkennt man die wachsame und erleuchtende Gegenwart der Muttergottes: Sie tröstet in Schwierigkeiten und hält unsere Begeisterung in den richtigen Bahnen.  Sie lehrt, die Freiheit der Kinder Gottes mutig zu gebrauchen und gleichzeitig hindert sie uns daran, den Vorgesetzten gegenüber eine sich widersetzende, aufrührerische Haltung einzunehmen, was im Widerspruch zum zweiten Hauptpunkt der MPB stünde, der die Liebe zum Papst und zu der mit ihm verbundenen Hierarchie beinhaltet.

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